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Pressemeldung der agbn e. V.

Johanna Zehe |

agbn wählt neuen Vorstand im Rahmen der Jahrestagung in Berchtesgaden

Am vergangenen Wochenende traf sich die mit über 3.000 Mitgliedern größte deutsche Notarzt-Arbeitsgemeinschaft – die Arbeitsgemeinschaft der in Bayern tätigen Notärztinnen und Notärzte (agbn) e.V. – in Berchtesgaden zur ersten Präsenzveranstaltung seit Beginn der Pandemie.

Unter Beachtung der 2G-Regeln trafen sich die Notärztinnen und Notärzte mit 241 Teilnehmern und 39 Referenten zum Alpen-Congress in Berchtesgaden . In 27 Vorträgen und Seminaren sowie in 6 Trainingsworkshops konnten die Notfallmediziner ihre Fachkenntnisse vertiefen sowie ihre praktischen Fertigkeiten trainieren und ausbauen. Zudem bot der Präsenzrahmen auch eine sehr gute Möglichkeit, sich darüber hinaus intensiv erfahrungsseitig auszutauschen. Des Weiteren fand im Rahmen dieser Jahrestagung ein zweitägiger Kurs zum Thema „Kindernotfälle“ nach dem neuen Curriculum der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) statt. In diesem Kurs hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, sich auf die besonderen Herausforderungen für die Versorgung der kleinsten Patienten sowohl theoretisch als auch praktisch vorzubereiten.

In Verbindung mit der Jahrestagung fand auch die Mitgliederversammlung der agbn statt, in der die turnusgemäße Neuwahl des Vorstands anstanden. Dabei galt es den Vorstand für die zukünftigen Aufgaben und Themenfelder der agbn breit aufzustellen.
Damit ein Notfall außerhalb der Klinik zeitgerecht und vor allem erfolgreich für den Patienten abgearbeitet werden kann, müssen adäquate Rahmen- und Teambedingungen gegeben sein. Diese hängen ab von rechtlichen Grundlagen, insbesondere aber von den ausstattungstechnischen und personellen Vorhaltungen. Weitere Faktoren sind die Kompetenzen und die Teamqualität der eingesetzten Notärztinnen und Notärzte sowie der Notfallsanitäter. Eine sehr gute Ausbildung und Teamfähig sind grundlegende Voraussetzungen, die beide Berufsgruppen mitbringen müssen. Denn schließlich agieren sie an der Einsatzstelle bei der Patientenversorgung gemeinsam. Stimmig mmüssen aber auch die übergeordneten Organisationsstrukturen und Prozessabläufe sein. Dafür sind nachhaltige Konzepte und eine solide Finanzierung unabdingbare Voraussetzung. Erfolgreiche Notfallmedizin erfordert konsequentes evidenzbasiertes Handeln, was eine kontinuierliche Forschung zur Verbesserung des notfallmedizinischen Wissens voraussetzt. Mit dem neuen siebenköpfigen Vorstandsteam werden all diese Aspekte und Themen fach- und sachkompetent abgedeckt.
Die Positionen des ersten Vorsitzenden übernehmen PD Dr. med. Björn Hossfeld aus Ulm und Dr. med. Thomas Jarausch aus Würzburg. Hossfeld war schon von 2010 bis 2017 aktiv im Vorstand der agbn auf verschiedenen Positionen tätig. Als leitender Oberarzt am Bundeswehrkrankenhaus Ulm und anerkannter Wissenschaftler im Bereich der prähospitalen Notfallmedizin war der Facharzt für Anästhesiologie an vielen militärischen Auslandseinsätzen beteiligt. Aus dieser Erfahrung heraus ist ihm der generelle Teamansatz in der Notfallmedizin besonders wichtig. Jarausch arbeitet als Facharzt für Anästhesiologie am Anästhesie MVZ Würzburg und ist Leitender Notarzt für den Rettungsdienstbereich Würzburg. Bereits in den vergangenen Jahren hat er als 1. Vorsitzender die agbn sehr engagiert in den maßgeblichen Gremien beim Bayerischen Staatsministerium des Innern, der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns und der Bay. Landesärztekammer vertreten, um positiven Einfluss auf Struktur-, Finanzierungs- und Honorarfragen zu nehmen.
Als stellvertretende Vorsitzende wurden Prof. Dr. med. Thomas Wurmb und Dr. med. Gerhard Schwarzmann aus Würzburg gewählt. Wurmb leitet die Sektion Notfall- und Katastrophenmedizin der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie am Universitätsklinikum Würzburg und engagiert sich auf Bundesebene für die Themen Katastrophen- und Bevölkerungsschutz. Schwarzmann verantwortet am Universitätsklinikum Würzburg das medizinische Struktur-, Prozess und Qualitätsmanagement.
Neben der Berufspolitik bleibt die Aus-, Fort- und Weiterbildung von Notfallmedizinern traditionell der ebenso wichtige Schwerpunkt der agbn. Deshalb hofft der neu gewählte Vorstand, dem auch Dr. med. Tanja Hartmann und Dr. med. Maximilian Kippnich (beide Universitätsklinikum Würzburg) sowie Dr. med. Martin Dotzer (Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Murnau) angehören, auf die Möglichkeit zukünftig wieder vermehrt Präsenzveranstaltungen anbieten zu können. Alle Vorstandsmitglieder sind aktive und sehr erfahrene Notfallmediziner.