Weihnachten 2022
Eine schöne und besinnliche Adventszeit, fröhliche Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr!
wieder neigt sich ein ereignisreiches Jahr dem Ende entgegen.
Nach den pandemiebedingten Beschränkungen in 2020 und 2021 konnten wir als agbn erfreulicherweise wieder eine ganze Reihe an Seminaren und Workshops als Präsenzveranstaltungen anbieten. Ebenso erfolgreich war unsere diesjährige Jahrestagung in Murnau, bei der sich endlich viele von uns wieder persönlich treffen konnten. All dies hat den Austausch untereinander bereichert und unseren Fokus nicht nur auf die rein fachlichen Themen beschränkt.
Verbesserung der Notarzt-Abdeckung
Ein wesentliches Problem, welches sich bereits seit vielen Jahren abzeichnet, ist die zunehmend lückenhafte Besetzung der Notarztdienste im Freistaat. Die Probleme dahinter sind vielschichtig. Mit der vom StMI beauftragten Notarztstudie wurden seitens des INM Optionen aufgezeigt, wie der flächendeckende Notarztdienst auch bei einer Reduktion der bestehenden Notarztstandorte sichergestellt und ggf. sogar noch optimiert werden könnte. Die Verunsicherung bei einigen unserer Mitglieder war initial groß, so auch der mediale Aufschrei in der Folge.
Die agbn ist der Auffassung, dass zur Abhilfe oder zumindest Abmilderung der Probleme bei der Flächendeckung weder Schnellschüsse noch Generallösungen taugen. Daher sind nun alle beteiligten ZRFs im Zusammenwirken mit den KVB-Ebenen gefordert, für ihre Rettungsdienstbereiche und damit auch Notarztstandorte die jeweils beste und gleichzeitig auch nachhaltige Lösung zu entwickeln und umzusetzen. Dafür bietet die vorliegende Notarztstudie eine wissenschaftlich-analytische Grundlage, die man nicht einfach wegdiskutieren kann und sollte.
Suche nach Nachwuchs
Eine Optimierung der Standortstrukturen in Bayern kann aber nur eine Stellschraube sein, um den Besetzungsproblemen entgegenzuwirken. Die Nachwuchsgewinnung junger Kolleginnen und Kollegen für die Notfallmedizin ist für den Notarztdienst elementar und unabdingbar, weswegen dies auch für die agbn ein zentrales Anliegen darstellt.
Jedenfalls muss alles getan werden, um der demografisch bedingten Ausdünnung der Notärzteschaft in den nächsten Jahren spürbar entgegenzuwirken.
Zusätzlich wird uns die Notarztumfrage (NADUB_2022), die die agbn in Zusammenarbeit mit dem Universitätsklinikum Würzburg und der BLÄK durchgeführt hat, wichtigen Input liefern. Deswegen werden wir Sie über die Umfrageergebnisse nach Abschluss der Auswertung entsprechend informieren.
In den letzten Dekaden wurde auf ein gesteigertes Einsatzaufkommen stets mit einer Erweiterung der Vorhaltung von Rettungs- und Notarztdienst reagiert. Dabei sind die vital bedrohlichen Einsätze jedoch nicht mehr geworden. Deshalb muss es das Ziel sein, systemische Lösungen zu schaffen, welche die Reaktionsmöglichkeiten für die ILS breiter aufstellen und ein differenziertes Vorgehen erlauben. Die Telenotfallmedizin kann dabei nur ein Aspekt sein, und dies auch nur subsidiär.
Ausblick auf das kommende Jahr
Neben diesen berufspolitischen Themen steht die Aus-, Fort- und Weiterbildung für eine fundierte notfallmedizinische Praxis nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft wie immer ganz oben auf der Agenda Ihrer agbn. Schon jetzt können wir der Notarztumfrage entnehmen, welche Fortbildungsprioritäten in der bayerischen Notärzteschaft gesehen werden. Dementsprechend beabsichtigen wir, unser Fortbildungsprogramm ganz konkret darauf anzupassen. So werden Kinder-Notfall-Kurse ein noch größerer Baustein werden.
Wir wünschen Ihnen ein friedvolles Weihnachtsfest sowie uns allen ein kollegiales und konstruktives Neues Jahr.
Allen Kolleginnen und Kollegen, die an den Feiertagen und über den Jahreswechsel Notarztdienst absolvieren, einen angenehmen, ruhigen und sicheren Dienst. Bleiben Sie alle gesund!
Ihr agbn-Vorstand